Posten 5

Lebenskreislauf einer Bachforelle

Lerne die verschiedenen Lebensstadien der Forelle kennen.

Lebenszyklus

Laichzeit

Zwischen November und Dezember suchen die Forellen geeignete Kieslaichplätze in der Emme, sowie einen Laichpartner. Oft wandern sie dazu stromaufwärts oder in Seitengewässer.

Geeignete Stellen für die Eiablage weisen lockeren Kies auf (haselnuss- bis eigrosse Steine) und sind gut durchströmt, damit die Frischwasser- und Sauerstoffzufuhr gewährleistet ist.

Kies

Das Weibchen schlägt mit der Schwanzflosse eine Laichgrube, während das Männchen Konkurrenten von seiner Ausserwählten fernhält. Nach der Ei- und Spermienabgabe wird die Laichgrube mit einigen Schwanzschlägen oberhalb der Laichgrube mit Kiessteinen bedeckt (Schutz vor Sonne, Frassfeinden, Abdrift).

Ei-Stadium

Je nach Körpergewicht gibt ein Forellenweibchen 250-2'000 Eier ab. Sie sind etwa erbsengross, gelblich bis orangefarben.

Ei1

Ei2

Die Entwicklungszeit ist temperaturabhängig und beträgt bei der Bachforelle 410-420 Gradtage. Bei 4°C Wassertemperatur schlüpfen die Forellen nach rund 100 Tagen. Bereits nach etwa der Hälfte der Entwicklungszeit sind die Augen des Fisches zu sehen, das sogenannte Augenstadium.

Augenstadium

Brütlings-Stadium

Die geschlüpften Brütling sind noch nicht schwimmfähig und leben daher in Kieszwischenräumen. Sie haben einen grossen Dottersack als Nahrung für die nächsten 2-3 Wochen.

Dottersackstadium

Der Dottersack wird stetig kleiner und die Fische werden mobiler, verlassen das Kieslückensystem und beginnen Zooplankton zu fressen. Um im Mittelwasser schwimmen zu können, benötigen die kleinen Fische eine einmalige Luftfüllung der Schwimmblase indem sie an die Wasseroberfläche schwimmen und dort nach Luft schnappen.

Juveniles-Stadium

Die jungen Forellen besetzen schon kleine Reviere in strömungsarmen Flachwasserzonen mit vielen Verstecken wie Steine, Wurzeln, Totholz und anderen Hindernisse. Sie gleichen bereits einer ausgewachsenen Bachforelle, sind aber noch kleiner.

Juvenile

Adultes-Stadium

Eine Bachforelle wird mit ca. 2-3 Jahren geschlechtsreif und kann bis zu 18 Jahren alt werden.

Je grösser eine Bachforelle ist, desto grösser ist ihr Revier und die bevorzugte Wassertiefe (Kolken) mit Unterschlupfmöglichkeiten, reichlich Futter und Strömung. Günstige Positionen im Gewässer, welche als Ruhe- und Fressplätze dienen, werden energisch gegen Eindringlinge verteidigt.

AdulteForelle

Die durchschnittliche Überlebenschance vom Eistadium bis zur geschlechtsreifen Bachforelle beträgt ca. 1-2 %. Diese adulten Tiere suchen sich in der kalten Jahreszeit wieder geeignete Stellen, um für Nachwuchs zu sorgen.

Illustration von Emmeli

Hast du dich auch schon gefragt?

Das Wachstum der Forelle ist stark abhängig vom Gewässer, dem Nahrungsaufkommen und der erblichen Veranlagung der Fische. Im Bereich Emmenmatt bis Burgdorf wurden folgende Alters-Längenbiezungen in den Jahren 1999-2003 nachgewiesen.

Dottersackstadium

Die Kiemen sind bei geschlüpften Forellen noch nicht ausgebildet, zu diesem Zeitpunkt erfolgt der Gasaustausch über die Körperoberfläche der noch kleinen Fische. Die Kiemenstrukturen wachsen jedoch schnell nach dem Schlupf, so dass der Mineralaustausch und der Gasaustausch bald über die Kieme erfolgen kann.

Kieme1d
Kieme nach dem Schlupf aus dem Ei (Elektronenmikroskop Aufnahme)

Kieme1d
Kieme 20 Tagen nach dem Schlupf, sieht man wie sich die Kiemenlamellen ausgebildet haben (Elektronenmikroskop Aufnahmen)

Die allergrössten Forellen in der Emme sind ca. einen halben Meter lang. Es gibt jedoch Ausnahmefische, wie derjenige aus dem Jahr 1989 mit einer Länge von 77 cm und einem Gewicht von 4.5 Kilogramm.

Kieme1d

Weisst du es?

Wie weiter?

Nächster Posten

Im nächsten Posten 6 geht es um den Wasserkreislauf.

Karte

Sponsor des Postens

Logo des 111er Club
www.111er-Club.ch