Angelfischerei bedeutet Ausbildung, Regeln und Gesetze, aber auch Vielfalt, Konzentration und Entspannung in der Natur.
Rechtliches
Angelrute kaufen und ab ans Wasser?
Wer in einem Gewässer angeln will, muss im Besitz der nötigen Fischerei-Patente/Rechte sein und sich an die geltenden Vorschriften halten. Meist benötigt man auch einen Sachkundenachweis (SaNa) für den Erwerb eines Fischereipatents, um nachzuweisen, dass man ausreichende Kenntnisse über den tierschutzgerechten Umgang mit Fischen und die Angelfischerei hat.
" Dieser Nachweis bescheinigt Grundkenntnisse im Bereich des tierschutzgerechten Umganges mit Fischen, welche mittels Selbststudiums und dem Besuch eines Ausbildungskurses mit Erfolgskontrolle erlangt werden.
Der Fischereiverein Burgdorf bietet jährlich Grundkurse an. Die Ausbildung beinhaltet nebst der Theorie auch viel Praxis. Die Schwerpunkte liegen auf Fisch- und Gewässerkunde; Geräte- und Materialkunde; Gesetzgebung, Tierschutz, Hege + Pflege unserer Gewässer, die Aufzucht der emmestämmigen Bachforelle. Der Kurs ist geeignet ab dem 11. Lebensjahr, eine sehr frühe Anmeldung empfiehlt sich. Er eignet sich ideal für Vater und Sohn, Mutter und Tochter oder umgekehrt!
Für weitere Informationen und Kursanmeldungen www.fvburgdorf.ch/unsere-arbeit/ausbildung
Einschränkungen und Vorschriften
In jedem Gewässer gelten fischereiliche Vorschriften, in welchen Gewässerabschnitten geangelt werden darf, wann die Angelfischerei ausgeübt werden darf (Tageszeit und Jahreszeit), mit welchen Angelmethoden geangelt werden darf, welche Fische gefangen werden dürfen, wie gross sie sein müssen, damit sie entnommen werden dürfen und wie viele man fangen darf.
Das Ziel des sogenannten «Fangmindestmasses» ist, dass sich die Fischart mindestens einmal fortpflanzen kann, bevor der Fisch entnommen werden darf. Fischarten haben auch sogenannte Schonzeiten, um die Fische während ihrer Fortpflanzung zu schützen.
Angelmethoden
Welche Angelmethode man wählt, hängt von den geltenden Vorschriften, der Zielfischart, der Gewässerstruktur, Jahreszeit/Tageszeit, Aktivität der Fische, Wasserführung und vielen anderen Faktoren ab. Die Vielfalt der Angelmethoden ist sehr gross, Erfahrung sehr wichtig
Hier werden die gängigsten Methoden der Fliessgewässer-Fischerei der Emme kurz beschrieben.
Spinnköder
Die Spinnfischerei ist geeignet, um Raubfische zu fangen. Hierzu werden Köder durch das Wasser gezogen, welche wie Beutefische oder andere Lebewesen aussehen: Dazu gehören Gummifische, Wobbler, Schwinglöffel/Spinner oder Löffel.
Hier zum Video mit Spinnködern unter Wasser
Zapfenfischerei
Zapfenfischen ist die wohl bekannteste Methode des Angelns. Mittels eines schwimmenden Auftriebskörpers/Zapfen können natürliche und künstliche Köder in einer definierten Wassertiefe präsentiert werden. Mittel Gewichten wird die Montage so austariert, dass der Zapfen senkrecht im Wasser treibt.
Bei einem Anbiss dient der Auftriebskörper gleichzeitig als Bissanzeiger, denn er wird aufgrund des Zuges durch den Fisch unter Wasser gezogen.
Tippfischerei
Bei der Tippfischerei fischt man ohne Zapfen, man präsentiert den natürlichen Köder mit einigen Bleigewichten hinter Steinen und anderen möglichen Standorten von Forellen. Um nicht gleich vom Fisch erkannt zu werden, ist eine lange Rute von Vorteil. Oft kommen bei der Forellenfischerei «Bienenmaden» (Wachsmottenlarven) und Würmer als Köder zum Einsatz.
Fliegenfischerei
Die Fliegenfischerei zeichnet sich durch eine spezielle Wurftechnik mit einer Vor- und Rückwärtsbewegung aus. Man bezeichnet es auch als die Königsklasse der Fischerei. Man benötigt spezielle Fliegenfischerruten und Schnüre. Als Köder dienen Nachbildungen von Insekten (Nymphen, Trockenfliegen, Nassfliegen). Diese Köder werden mittels Haken, Faden, Federn, Haaren und vielen anderen Materialien gestaltet.
Bei der Trockenfliegenfischerei schwimmt das Fliegenimitat auf dem Wasserfilm und wenn alles stimmt, steigt eine Forelle danach.
Hast du dich auch schon gefragt?
Es gibt verschiedene Methoden, das Alters eines Fisches zu bestimmen. Eine der einfachsten ist die Bestimmung der Zuwachsringe auf den Schuppen eines Fisches, ähnlich den Jahrringen bei Bäumen. Während der warmen Jahreszeiten mit erhöhtem Stoffwechsel wachsen die Fische schnell und damit auch die Schuppe. In der kälteren Jahreszeit ist der Zuwachs geringer und dies bildet sich in den Jahresringen ab.
Hinweis: Es gelten die jeweiligen aktuellen Fischereivorschriften, nachfolgende Ausführungen sind lediglich illustrativer Natur.
Generell darf in der Emme nur zwischen dem 16. März bis zum 15. September geangelt werden und es gilt eine tageszeitliche Begrenzung (Bsp Sommerzeit 05.00-24.00 Uhr). Es gibt diverse Vorschriften über die erlaubten/verbotenen Angelmethoden, beispielsweise ist zwingend ein Schonhaken (kein Widerhaken) zu verwenden.
In diesem Emmeabschnitt müssen Bachforellen mindestens 26 cm grosse sein, damit sie entnommen werden dürfen. Es gilt auch eine Tages- sowie eine Jahres-Fangzahllimite.
Über die Jahre 2015-2019 wurden jährlich im Mittel 1’180 Bachforellen gefangen im Abschnitt zwischen Emmenmatt bis zur Eisenbahnbrücke in Burgdorf (Strecke von ~17.7 km).
Weisst du es?
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Im nächsten Posten 9 geht es um die Gefahren für die Fische.