Posten 6

Wasserkreislauf

Wasser wird nicht verbraucht! Lerne die Reise und den Kreislauf des Wassers durch die Natur kennen.

Wasser ist die Grundlage allen Lebens und eine sehr wertvolle Ressource, zu welcher Sorge getragen werden muss. Dein Körper besteht zu ca. 60% aus Wasser.

Der natürliche Wasserkreislauf

Illustration Wasserkreislauf
quelle: wikipedia.org/wiki/wasserkreislauf

Falls du mit dem Wasserkreislauf noch nicht vertraut bist, schau dir dieses kurze Video an

Vom Oberflächenwasser zum Grundwasser

Das Wasser sickert mehrere Meter durch die Erdschichten hindurch und wird auf diesem Weg physikalisch, chemisch und mikrobiologisch wirksam gereinigt. Der Grossteil des Grundwassers besteht aus versickertem Oberflächenwasser der Emme.

Einige Meter unter deinen Füssen fliesst unterirdisch Wasser bis in eine Tiefe von etwa 50 Metern, wo wasserundurchlässiges Gestein sein versickern begrenzt. So entsteht ein mächtiger, unsichtbarer Grundwasserstrom, der durch Schotterablagerungen hindurch talabwärts fliesst.
Du siehst vor dir die Tafel «Grundwasserschutzgebiet», bei alle «öffentliche» Trinkwasserfassungen gibt es solche Schutzzonen mit Nutzungseinschränkungen.

Vom Grundwasser zum Trinkwasser

Bild eines Grundwasserbrunnen
Aus dem Boden in dein Wasserglas. In die Grundwasserschichten werden sogenannte Brunnen gebohrt. Die Dauer der Wasserinfiltration aus der Emme bis in den Trinkwasserbrunnen beträgt ca. 24 Stunden.

Bild eiens Reservoirs
Mittels Filterrohren wird dieses Wasser in einem Brunnenschacht gesammelt, von wo aus es in ein Reservoir gepumpt wird, bevor es durch Wasserleitungen zum Verbraucher gelangt.

Illustration der Grundwasserpumpe
Bildquelle: Schweizerischer Verein des Gas- und Wasserfaches (SVGW)

Vom Verbraucher über die Kläranlage ins Oberflächenwasser

Das Wasser des Haushaltes (Toilette, Dusche, Küche, Waschmaschine…) fliessen durch ein Kanalisationssystem zu einer Abwasserreinigungsanalage (ARA). Dort wird es mechanisch, biologisch und chemisch gereinigt, bevor es wieder in einen Bach oder Fluss geleitet wird.

Kläranlagen können das Wasser nicht von allen Verunreinigungen befreien. Sogenannte «Mikroverunreinigungen» (dazu zählen Medikamente, Hormone, Chemikalien und Pflanzenschutzmittel) werden nicht oder nur ungenügend entfernt. Sie landen so im Gewässer und können negative Auswirkungen auf Tiere, Pflanzen und die Umwelt haben.

Der tägliche Wasserverbrauch pro Person und Tag beträgt 162 Liter.

Fische wissen es als Erste…

Die Ansprüche der Forelle an die Wasserqualität ist hoch. Insbesondere das Eistadium, die Brütlinge und Jungforellen, sind empfindlich gegenüber Gewässerbelastungen. Die Wasserqualität hängt von vielen Faktoren ab (Nährstoffe, Sauerstoffgehalt, Sedimenttypen, Einträge durch Kläranlagen, landwirtschaftliche Gebiete usw.)
Kommt es zu einem akuten Sterben von Fischen aufgrund eines Schadstoffeintrages (z.B. Gülle oder chemische Substanzen), so sind wir gewarnt, dass auch unser Trinkwasser belastet sein könnte. Schwache Forellenpopulationen können aufgrund schlechtem Fortpflanzungserfolg und Überleben auf chronische Gewässerbelastungen hinweisen und sollten ernst genommen werden; denn auch hier gilt, erst die Forelle…

Illustration von Emmeli

Hast du dich auch schon gefragt?

Bild eiens Reservoirs
Ja und Nein, man muss nach dem Salzgehalt des Lebensraumes unterscheiden

  • Fische im Salzwasser müssen Wasser trinken ansonsten würden sie vertrocknen. Wasser strömt nämlich von Bereichen mit niedriger Salzkonzentration zu Bereichen mit hoher Salzkonzentration. Da Meerwassers einen höheren Salzgehalt hat als das Gewebe von Fischen, verliert der Fisch somit ständig Wasser an die Umgebung und muss deshalb Meerwasser trinken. Im Vergleich zum Menschen, kann der Fisch Salzwasser trinken, da er im Körper Mechanismen besitzt um überschüssiges Salz auszuscheiden.

  • Fische im Süsswasser, wie die Bachforelle in der Emme, müssen kein Wasser trinken: Da der Salzgehalt in ihrem Körper höher ist als im Süsswasser, fliesst ständig Wasser über die Körperoberfläche in den Fisch hinein.

Nebst den chemisch-physikalischer und mikrobiologischer Analysen werden an gewissen Standorten noch heute Fische verwendet für die «Überwachung» unseres Trinkwassers. Die Kleinfische dienen als natürliches Frühwarnsystem um Veränderungen der Wasserqualität anzuzeigen. Das war schon früher der Fall: Viehbauern hielten Forellen in ihren Brunnentrögen aus denen das Vieh trank. War das Wasser verunreinigt, starben die Forellen, bevor das Vieh vergiftet wurde.

In der Gemeinde Eggiwil in Aeschau wird Emme Grundwasser gefasst und fliesst durch ein geringes Gefälle in einer 34 Kilometer langen Transportleitung in etwa 8 Stunden nach Bern. Diese Wasserfassung wurde im Jahr 1907 fertiggestellt und besteht somit schon seit über 100 Jahren. 26'000 Liter Wasser fliessen so pro Minute in das Trinkwasserversorgungssystem der Bundesstadt.

Jeder weiss, dass Meerwasser salzig schmeckt. Bereits in den Urmeeren hat sich Salz aus dem Gestein des Meeresgrundes gelöst. Die durchschnittliche Salzkonzentration liegt bei 3.5%. Aber auch im Süsswasser hat es gelöstes Salz, jedoch in einer viel geringeren Menge (<0.1%), so dass es der Mensch nicht wahrnimmt. Somit tragen auch die Flüsse kontinuierlich Salz in die Meere, beim Verdunsten des Wassers bleibt das Salz in den Meeren zurück.

Weisst du es?

Wie weiter?

Nächster Posten

Im nächsten Posten 7 geht es um die Fischphysiologie.

Karte

Sponsor des Postens

Logo von Localnet
https://www.localnet.ch/